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Lars und Beppo unterwegs: Winterabenteuer 2024
Fans & Stories
10 Min

Lars und Beppo unterwegs: Winterabenteuer 2024

Lars

Inhaltsverzeichnis:

  • Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 1
  • 2. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 1
  • Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 2
  • 3. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 2
  • Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 3
  • 4. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 3
  • Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 4
  • 5. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 4
  • Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 5
  • 6. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 5
  • Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 6
  • 7. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 6
  • Das Abenteuer-Gewinnspiel 2024
  • Die Gewinnspiel-Fragen
  • Die Vorbereitung

    Es ist soweit! Das insgesamt fünfte Abenteuer gemeinsam mit futtershop.de!

    Nach Beppos und meiner Wanderung zur Markus-Mühle, der Ost-West-Wanderung durch Deutschland, dem Winterabenteuer in den Alpen und der Alpenüberquerung im Sommer (alles im futtershop.de Blog zu finden) stellen wir uns einer weiteren Herausforderung.

    Diesmal wollen wir eine Woche mit Rucksack und Zelt auf dem Rennsteig verbringen. Dies ist ein 170Km langer Weitwanderweg, der auf dem Kamm des Thüringer Waldes verläuft. Von Blankenstein (in der Nähe von Hof in Franken) geht es über Straßen, Wege und Steige bis nach Hörschel bei Eisenach. Beppo und ich sind geübte Abenteurer, die auch vor der Wettervorhersage nicht zurück schrecken. Denn in der letzten Woche vor unserer Abreise zeichnet sich immer mehr ab, dass das Wetter unsere Reise zu weitaus mehr als einem idyllischen Spaziergang durch tiefe Wälder werden lässt. Viel mehr wird von uns verlangt, sich unter allen Umständen regen- und winddicht einzupacken und bei allem, was wir tun, unseren Körper warm zu halten.

    Das heißt, es soll kalt, windig und nass werden und an viel mehr als an unsere Grundbedürfnisse werden wir auf unseren Tagesetappen zwischen 25 und 30 Km und Spitzenwerten von 46000 Schritten am Tag wohl nicht denken können. Es ist soweit! Das insgesamt fünfte Abenteuer gemeinsam mit futtershop.de!

    Auf geht's ins kalte & nasse Abenteuer!
    Konkret bedeutet das für Beppolino:
    - Regenjacke einpacken
    - Winterjacke einpacken (Danke für die Spende an futtershop.de! Ohne euch wäre Beppo kalt!)
    - Tagesration True Nature von 240g auf 270g erhöhen
    - Schlafsack einpacken (auch hier danke an futtershop.de! Ohne euch läge Beppo nachts auf dem kalten Boden!)
      
     Für mich bedeutet das:
    - 5-Lagen Zwiebeltaktik (Merinoshirt,Merinolongsleeve,dünne-/dicke Fleecejacke und Regenjacke), Schlauchtücher um den Hals und Mütze auf den Kopf, lange Unterhose, dicke Socken und wasserfeste Schuhe
    - ständig in Bewegung bleiben
    - Beppos Bedürfnisse im Blick haben
    - Das Wetter im Blick haben und keine allzu großen (gesundheitlichen) Risiken eingehen
    - Kein unnützes Gepäck mitnehmen und meine essentiellen Dinge in regendichte Packsäcke verstauen

    Unterwegs wird futtershop.de uns mit True Nature versorgen, welches wir in einer Postfiliale in Oberhof planen, abzuholen.

    Eine Reise mit einem Hund ist logistisch immer eine große Herausforderung. Man muss für zwei Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen planen, muss aber alles in nur einem Rucksack verstaut kriegen. Zusätzlich war es unser Anspruch, für eine Woche autark unterwegs zu sein. Das heißt, uns mit Wasser an den Quellen zu versorgen und vorab unsere Nahrung mit erhöhtem Kalorienbedarf vorzubereiten. 
    Das ist nur möglich, wenn man solche Reisen bereits ein paar Mal gemacht hat. Beppo und ich sind hier jedoch mittlerweile - abgesehen von einigen ernst zu nehmenden Baustellen bei Beppo im Kontakt mit anderen Hunden - ein eingespieltes Team. Ganz in Terrier-Manier sind wir beide Dickköpfe, die sich nicht von ihrem Ziel abbringen lassen und Steine, die uns in den Weg gelegt werden, nehmen wir als willkommene Herausforderung zum Wachsen und Entwickeln an. Begleitet uns also auf unserer 170 Kilometer langen, “feucht-fröhlichen” Wanderung mit futtershop.de und schaut, was Hund und Mensch gemeinsam auf einer Reise durch die Natur so erleben. Wir freuen uns drauf :)

    1. Video: die Vorbereitung auf den Rennsteig im Winter

    Rennsteig im Winter mit Hund

    Beppo merkte, dass etwas nicht stimmt, aber anpassungsfähig wie er ist, stieg er motiviert in den Kofferraum des Autos, neben ihm ein großer Reiserucksack.

    Raus aus den gewöhnten Abläufen kamen wir in einer Landschaft an, wo dichter Nebel die Sicht auf die Saale verhinderte, den Fluss, an dem der Rennsteig beginnt. Doch zunächst ging es ein Stück weiter, in einer Unterkunft in dem kleinen Ort Harra noch einmal Kraft sammeln. Nach einer unruhigen Nacht und allerletzten Vorbereitungen ging es in ein enges Tal, an dem in Blankenstein die Flüsse Saale und Selbitz zusammenfließen. Hier befindet sich der Beginn des Rennsteiges für uns. An diesem Morgen scheint es, als ob sich in der kleinen Ortschaft kein Mensch befindet. Nebel verhüllt weitestgehend die Sicht auf die Häuser an dem steilen Hang. Es ist feucht, kleine Regentropfen befinden sich überall in der Luft und als ich Beppo aus dem Kofferraum bitte, schaut er mich noch ungläubig an. „Doch, es geht jetzt los. Das Wetter kann man sich nicht aussuchen“, sage ich zu ihm. Er hüpft heraus, schaut sich auf dem leeren Parkplatz um und ich lege ihm seine Regenjacke an, damit er abends nicht allzu feucht in seinen Schlafsack steigen muss.

    Wegweiser

    Ganz unspektakulär laufen wir dann los auf dem Weitwanderweg, der mit einem schlichten, weißen „R“ gut ausgeschildert und markiert ist. Es geht das Tal hinauf. Oben angelangt, in kleinen Ortschaften und auf den Feldern begegnen wir dem Wetter, dass die nächsten Tage unser Schicksal sein wird. Es ist kaum zu beschreiben, wie unangenehm es ist. Grau, windig, nass, matschig, kalt, laut und unfreundlich sind nur einige Adjektive, die den Zustand beschreiben könnten, in dem wir uns befinden. Doch immer, wenn es schwierig und herausfordernd wird für Beppo und mich, sehen wir es einfach als Übung an. Wir wachsen einfach noch mehr zusammen, wenn wir uns den Schwierigkeiten stellen, da bin ich mir sicher. Zusätzlich hatte das Wetter den Vorteil, dass wir den ersten Tag – an einem Sonntag - einfach völlig alleine auf einem der populärsten Weitwanderwege in Deutschland waren. Wir arbeiteten uns durch Wälder, über Felder und als es dunkel wurde, nahmen wir die nächste Schutzhütte, die sich uns bot.

    Hier waren wir geschützt vor dem Wind, der immer stärker pfeifte und den Regen herum peitschte. Es kam fast ein wenig Gemütlichkeit auf, als sich Beppo und ich in unsere Schlafsäcke legten, zu Abend aßen (bei Beppo gab es True Nature und Lupo Zeck+ Pellets, bei mir eine gefriergetrocknete Pasta zum Aufgießen) und den Tag Revue passieren ließen. Beppo hatte noch einige Mühe, Ruhe zu finden und es schien, als ob er erst innerlich akzeptieren müsste, fernab von seiner gewohnten Couch schlafen zu müssen. Doch am Ende gelang es und ich spürte das Zucken seiner Beine an meinen Beinen, als er begann zu träumen.

    Beppo macht es sich gemütlich, um den Tag ausklingen zu lassen

    Um das Wetter machte ich mir ein wenig Sorgen, denn die Feuchtigkeit umhüllte uns weiterhin und legte uns eine weitere Herausforderung neben einem matschigen Tagesmarsch von 25 Kilometer auf: Trocken bleiben, egal wie! Wir sind gespannt, was uns der nächste Tag bringen wird.

    2. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 1

    Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 2

    Der zweite Tag auf dem begann wie der Erste. Windig, nass und kalt, nur dass der Nebel diesmal statt über die offenen Felder durch einen dichten Fichtenwald zog. In unserer Schutzhütte waren wir einigermaßen sicher vor den Elementen, jedoch lagen am heutigen Tag ca. dreißig Kilometer vor uns, an denen wir ihnen ausgesetzt waren. Der Wind pfiff sein nicht endendes Lied und mittlerweile wurde mir bewusst, dass es bisher keinen stillen Moment auf dieser Reise gab. Auch akustisch stellten wir uns also einer Herausforderung.
    Der Nebel zieht durch den Fichtenwald
    Nach unserem Frühstück (Beppo bekam aufgewärmtes Wasser mit True Nature gemischt, ich aß einen Porridge) ging es auf den matschigen Weg. Leider konnte ich von der Atmosphäre keine Videos aufnehmen, da mein Handy zu diesem Zeitpunkt gesperrt war. Mir fiel die Pin nicht ein, da ich seit kurzem eine neue Simkarte hatte und die von Werk eingestellte nicht wusste. Mit etwas langsamen Kopf machte ich mich daran, nach Möglichkeiten zu suchen, wie ich mich zumindest Zuhause melden konnte, dass es Beppo und mir gut geht.

     An diesem Tag überschritten wir auch die Grenze zwischen Thüringen und Bayern. Dieser Abschnitt des Rennsteiges – oft auch „Einheitsweg“ genannt – war des Öfteren mit geschichtlichen Hinweisschildern versehen, die oftmals tragische Vorkommnisse von Menschen wiedergaben, die versuchten, damals die Grenze an diesem Ort zu überqueren. Wie schön ist es doch, wenn statt Mauern Brücken gebaut werden, dachte ich. Beppo sicher auch.
    Auf den Spuren der ehemaligen Grenze
    Auf der anderen Seite des Thüringer Waldes (auch Frankenwald genannt) kam ich durch eine Ortschaft namens „Steinbach am Wald“. Hier eröffnete sich die Lösung für mein Handy Problem, wie ich im Video zum Blog näher beschreibe. Wieder verbunden mit der Außenwelt und in der Lage, Videos für diesen Blog zu machen freute ich mich über ein kleines bisschen Sonne, die kurzzeitig von weggepusteten Wolkenfeldern freigegeben wurde. Die Vorfreude auf mehr an diesen noch kurzen, kühlen Wintertagen war riesig.
    Beppo eingemummelt im Zelt
    Beppo und ich arbeiteten uns über ein paar hartnäckige Schneefelder wieder weiter vor und landeten zum zweiten Mal an diesem Tag in Thüringen. Hier gelangten wir auf den letzten Metern bis an den Ortseingang von „Neuhaus am Rennweg“ und fanden eine Schutzhütte für die Nacht. Die war auch sehr nötig, denn bei der Ankunft konnte ich bereits fühlen, wie der Wind wieder zunahm. „Höchst ungewöhnlich, dieser stete Wind“, sagte ich zu Beppo und verkroch mich mit dem Zelt in eine Ecke. Auch Beppo verzog sich in seinen Schlafsack, wobei er diesmal sogar einforderte, dass ich ihn fast ganz verschließe. Auch mein Wanderkumpel brauchte mehrere Dächer über sich, damit er Ruhe fand. Diese Nacht versprach noch aufregend zu werden.

    3. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 2

    Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 3

    In der Nacht zum dritten Tag hörte ich gegen vier Uhr ein lautes Knacken. Beppo, tief in seinen Schlafsack verkrochen, regte sich nicht. Ich, wissend um den Schutz unserer Hütte, tat es ihm gleich. Trotzdem wusste ich, dass es außerhalb dieses Schutzraumes nun gefährlich war, sich aufzuhalten. Wir warteten den Morgen ab. Ich bereitete Beppo sein Frühstück vor und da das Wasser in meiner Trinkflasche ein wenig angefroren war, erwärmte ich ihm Wasser, mischte es mit True Nature und Zeck+, um den Magen ein bisschen aufzuwärmen. Die Nacht war wild. Als ich am Morgen um unsere Hütte schaute, waren einige Bäume umgeknickt und der Nebel fegte weiterhin über die offenen Felder. Dass auch im Thüringer Wald in den letzten Jahren viele Bäume abgeholzt wurden, schien diesen Effekt wie in einem Kamin zu verstärken. Trotz alledem legte sich der stetige Regen ein wenig und wir konnten nach dem obligatorischen Frühstück unseren Weg fortsetzen. An diesem Tag waren Beppo und ich wachsamer als sonst, denn heute galt es mehr denn je, die Risikolage erwachsen einzuschätzen.
    Viele Bäume wurden auch im Thüringer Wald abgeholzt
    Aus meiner Weiterbildung zum Bergwanderführer wusste ich, dass es bei Windstärken bis 20m/s (bzw. 72km/h) durchaus möglich ist, sich in Wäldern aufzuhalten, wenn man Erfahrung besitzt. „Normale“ Spaziergänger sollten etwa ab 17m/s (ca.61 km/h) nicht mehr im Wald unterwegs sein. Es gibt die Beaufort-Tabelle, die die Windstärken in Ziffern ordnet. Bisher hatten wir auf unserer Wanderung Windstärke 8, was noch eben akzeptabel ist.

    Nach etwa zehn Kilometern merkte ich, wie der Handyempfang aufgrund der hügeligen Landschaft wieder schwächer wurde. Es ging tiefer in den Wald hinein und wir entfernten uns weiter von der letzten Ortschaft. Ein letztes Mal schaute ich auf mein Handy, um die Wetterlage einzuschätzen. Diesmal zeigte es uns Windstärke 9 an und ab dann war für mich und Beppo und mich klar: Wir müssen eine Sturmpause einlegen, bis die Windstärke wieder abflaut.

    BEAUFORT-SCALA ab 8 Bft

    Windstärke & mittlere Windgeschwindigkeit Bezeichnung der WindstärkeWirkung an Land 
    8 Bft:  62–74 km/hstürmischer Windgroße Bäume werden bewegt, Fensterläden werden geöffnet, Zweige brechen von Bäumen, beim Gehen erhebliche Behinderung
    9 Bft:  75–88 km/hSturmÄste brechen, kleinere Schäden an Häusern, Ziegel und Rauchhauben werden von Dächern gehoben, Gartenmöbel werden umgeworfen und verweht, beim Gehen erhebliche Behinderung
    10 Bft:  89–102 km/hschwerer SturmBäume werden entwurzelt, Baumstämme brechen, Gartenmöbel werden weggeweht, größere Schäden an Häusern; selten im Landesinneren
    11 Bft:  103–117 km/horkanartiger Sturmheftige Böen, schwere Sturmschäden, schwere Schäden an Wäldern (Windbruch), Dächer werden abgedeckt, Autos werden aus der Spur geworfen, dicke Mauern werden beschädigt, Gehen ist unmöglich; sehr selten im Landesinneren
    12 Bft:  ≧ 118 km/hOrkanschwerste Sturmschäden und Verwüstungen; sehr selten im Landesinneren
    Ohne zu Zögern gingen wir die zehn Kilometer wieder zurück und nahmen die öffentlichen Verkehrsmittel bis zu einer Unterkunft in Ilmenau, wo wir sicher sein sollten und verantwortungsvoll mit der Situation umgehen wollten. Nach dreieinhalb Stunden Fahrt für zwanzig Kilometer Luftlinie (der Thüringer Wald ist durchzogen von tiefen Tälern und Ortschaften sind dadurch oft abgelegen) kamen wir in Ilmenau an, wo sich mit Schneeregen bereits ein Temperaturabfall ankündigte.

    Für Beppo hieß es nur: Futtern, liegen, schlafen. Ich tat es ihm gleich, auch wenn ich als Abenteurer bereits an unsere Fortsetzung dachte. Doch Sicherheit geht am Ende immer vor.

    4. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 3

    Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 4

    Während es draußen stürmte, schneite und regnete, regenerierten wir uns in unserem Basislager in Ilmenau. Vielleicht kennt ihr dieses entspannte Gefühl, wenn der Hund ausgelastet ist und man mit ihm einfach nur rumhängt ohne jegliche Notwendigkeit, ihn zu bewegen. Dieses Gefühl genoss ich einen ganzen Tag und Beppo ebenso. 
    Er bekam ein paar Massagen von mir, während ich auf dem Fernseher sinnlose, gestellte Reportagen anschaute. Mein Kopf dankte es mir, denn natürlich war es purer Luxus, sich einmal nicht mit den Themen Wärme, Kälte, Wind oder Matsch beschäftigen zu müssen.

    Draußen schneite es noch einmal heftig, wir bemerkten bei einer kleinen Gassirunde aber schnell, dass dieser Schnee nicht lange liegen bleiben würde. Die Temperaturen sollten in den nächsten Tagen wieder steigen. So lungerten wir also einen Tag im Stand-By Modus herum und machten uns am nächsten Tag wieder daran, auf die Strecke zu gelangen.
    Schneegestöber am Rennsteig
    Gesagt, getan. Kurz vor Oberhof knüpften wir an den Rennsteig an und als ich den Rucksack wieder schulterte und ich Beppo sein Geschirr anlegte, bemerkte ich das erste Mal in dieser Woche, dass ich unsere eigenen Lauf-Geräusche hören konnte. Zuvor blieb uns dies durch das stetige Pfeifen in den Baumkronen verwehrt.

    In Oberhof selbst mussten wir unsere Futterlieferung aus dem Westerwald abholen. Ich band Beppo vor einem Laden fest, in der sich eine Postfiliale befand. Leider mussten ich und der Mitarbeiter feststellen, dass das Paket nicht da war. Aus mir bis dahin noch unbekannten Gründen gab es also kein True Nature auf dem Rest der Strecke und ich musste etwas tun, was ich tatsächlich in meinem Hundehalterleben noch nie getan habe: Ich ging in dem Laden zum Tierfutter – Regal und verglich verschiedene Hundefuttersorten. Ich wusste bereits, welche guten Zutaten in meinem Lieblingsfutter aus der Markus-Mühle stecken. Schließlich hatte ich sogar die Ehre, in '21 mal eine Führung durch die Mühle zu bekommen und konnte mich selber überzeugen, wie der Herstellungsprozess ablief und wie naturbelassen die Zutaten sind. Diesmal jedoch war ich mir nicht sicher, wie ich die Zutaten von anderem Futter einschätzen sollte. Wieso steckte darin hauptsächlich Getreide? Und Zucker? Und was genau sind jetzt tierische Nebenerzeugnisse? Ich war überfragt. Ich rief im Westerwald an bei futtershop.de, setzte sie über meine Situation in Kenntnis und ließ mich kurz beraten. Schlussendlich griff ich zur teuersten Alternative und bemerkte dabei, wie sehr ich es mag, ein Stamm-Futter zu haben, dem ich vertrauen kann. Beppo schien dies weniger zu beschäftigen, da er als erfahrener Streuner aus Bosnien so ziemlich jedes für ihn essbare Lebensmittel verschlingt.
    Der Rennsteig im Winter
    Endlich ging es weiter. An diesem Tag plante ich bis zu einer Schutzhütte zu laufen, die wir bereits auf unserer Ost-West Durchquerung von Deutschland im Sommer '22 genutzt hatten (siehe Blog auf futtershop.de). Die Schutzhütte „Kamel“ hatte uns dabei vor einem starken Gewitter geschützt und ich erinnere mich daran, dass sie sehr massiv gewesen war. Auf etwa 800Hm ging es weiter über den Kamm des Thüringer Waldes. Dichter Nebel lag in der Luft und wie die letzten Tage schon war kein anderer Wanderer oder Wanderin zu sehen. Es dauerte keine Stunde, da waren wir wieder im Flow. Wie im echten Leben muss man sich schlichtweg anpassen und dann geht es unvermindert weiter. 

     So erreichten wir energiegeladen und freudig darüber, wieder laufen zu können, die Schutzhütte bereits gegen halb fünf. Etwas Licht hatten wir noch an dem Tag, also versuchten wir zunächst, ein Feuer zu zünden. Fehlanzeige. Alles war noch durchnässt. Also liefen wir noch ein paar Kilometer weiter, um eine weitere Hütte zu erkunden. Vielleicht würde diese ja ebenso für ein Nachtlager geeignet sein. Aber nein, die Schutzhütte „Wachsenrasen“ (jede Hütte hat auf dem Rennsteig einen Namen) bot nicht annähernd den Komfort unserer Schutzhütte namens „Kamel“.

    So liefen wir wieder zurück, um uns dort einzurichten und es uns für die nächsten 13 Stunden ohne Licht gemütlich zu machen. Mit meinem Kumpel Beppo war dies kein Problem, besonders nicht in unserem Fünf-Sterne Naturhotel :)

    5. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 4

    Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 5

    Kaum zu glauben, aber wahr. Nachdem wir ein bisschen im Magen hatten, stiegen Beppo und ich aus dem Zelt und inspizierten die Umgebung. Es war immer noch sehr neblig, aber es war ein anderer Nebel – Schönwetternebel. Sollte es etwa so sein, dass wir noch an diesem Tag Sonne sehen würden? Ich glaubte noch nicht richtig daran. Doch zumindest war der Wind für's Erste verflogen. Wir ließen unsere Schutzhütte „Kamel“ hinter uns und begaben uns wieder auf den Kamm des Thüringer Waldes auf etwa 800 bis 900 Höhenmetern. Alte, verwitterte Grenzsteine aus dem 19. Jahrhundert standen auf den noch immer sehr matschigen Wegen, die vor mehr als 250 Jahren die Grenzen zwischen Kurfürstentümern und Herzogtümern anzeigten. Im Morgennebel könnten sie verwunschener kaum wirken. Auf dem insgesamt über 600 Jahre alten Rennsteig läuft also auch die Geschichte mit. Auf einer Infotafel las ich einen Bericht aus dem Mittelalter: Kaum vorzustellen, wie hier einmal Pferdekarren die Waren beförderten und die Täler mieden, da der Morast dort zu hoch war. Man nahm die Höhe in Kauf, um dem Schlamm aus dem Weg zu gehen, der sich in den Tälern sammelte. 


    Endlich zeigte sich die Sonne und ich bemerkte, wie unsere Motoren noch einmal schneller liefen. Wir flogen nur so über die Wege, da ich an diesem Tage bemerkte, dass wir wohl bereits am nächsten Tag das Ziel des Rennsteiges in Hörschel erreichen könnten. Von dieser Vorstellung beflügelt, liefen wir vorbei an einigen umgestürzten Bäumen, die den Weg säumten und auch teilweise versperrten. Weiterhin war ich sehr froh mit unserer eintägigen Sturmpause. Es war Samstag und diesmal trafen wir auch einige Wanderer.

    Am nächsten Morgen - nach dem Sturm

    Es war Samstag und diesmal trafen wir auch einige Wanderer, mit denen wir uns gut unterhielten. Im Februar bekam man hier von fast jeder Person Respekt ausgesprochen, wenn man die ganze Strecke läuft. Auch das spornte unseren Ehrgeiz an, denn irgendwie ist man ja auch immer ein wenig abhängig vom „gesehen werden“, wenn man mal ehrlich ist. Kurz vor der Glöcknerhütte, einer Schutzhütte, die ich mir als unsere Unterkunft für die Nacht ausgesucht hatte, bekamen wir jedoch einen Dämpfer. Die Hütte war besetzt!!! Unverhofft kommt oft. Zunächst geknickt, dann wieder hoffnungsvoll und ehrgeizig suchten wir nach einem anderen Domizil, welches wir in der Nähe von Ruhla fanden. Der Vorraum einer Jägerhütte war geöffnet und so war es uns möglich, es uns auf ein paar Quadratmetern gemütlich zu machen. Wir lieben diese Momente, in denen ein windgeschützter Raum mit Holzboden bereits Luxus pur ist. Dieses Mal wurden wir sogar mit einer Aussicht und einem Sonnenuntergang belohnt und es gab wirklich nichts Schöneres in diesem Moment für mich, dies nach 38 Kilometern und mehr als 1400 Höhenmetern mit meinem Kumpel Beppo zu genießen. Das war genau das, wofür wir solche Wanderungen machen. Zufrieden und wohlgenährt (auch wenn es an diesem Abend kein True Nature gab, war Beppo zufrieden) legten wir uns auf den Boden und innerhalb weniger Minuten merkte ich, wie Beppo zuckte und bereits im Reich der Träume versunken war.

    7. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 5

    Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 6

    Im Vorraum der Jägerhütte schlief es sich fabelhaft. Zwar hörte ich in der Mitte der Nacht mehrere Tiere, dies tat der Gemütlichkeit in unserer holzigen Kammer aber keinen Abbruch. Zunächst einmal vermutete ich, dass das Trappeln in dem Hauptraum der Hütte von Mäusen kam. Ich folgte den Geräuschen und ich bin mir sicher, dass sie bereits routinierte Routen von oben bis unten in dem Haus hatten. Dann hörte ich draußen ein Tier graben. War es ein Fuchs? Oder ein Waschbär? Ich fand es nicht heraus. Meiner Auffassung nach befand sich das Tier unterhalb des Hauses und ich könnte mir vorstellen, dass dieser Fuchs – oder was auch immer – geschützte Gänge und Bauten unterhalb des Hauses hatte. Glücklicherweise beeindruckte das Beppo nicht. Er horchte zwar auf, jedoch sah ich ihm schnell an, dass er keinerlei Ambitionen hatte, die Ursprünge der Geräusche näher zu untersuchen. Schon sackte sein Kopf wieder auf den Schlafsack und auch ich fühlte mich weiterhin sicher in unserer Kammer. Zwar war es ein wenig härter auf dem Holz- als auf dem Waldboden, doch trotzdem war ich in der Lage, zu schlafen.

    Ich bemerkte, dass der hinter uns liegende Tag warm gewesen war, denn ich musste Nachts viel mehr trinken als die Nächte zuvor. Am Morgen war deswegen das Wasser leer und kurz nach sieben war dann die erste Priorität, Wasser zu besorgen. Leider befand ich das Wasser der „Schweinaquelle“ in unmittelbarer Nähe als nicht sauber genug, weswegen wir noch einige Kilometer weiter laufen mussten. Doch als etwa eine Stunde später sauberes, kühles Wasser unsere Kehle hinunterglitt, sah alles schon besser aus. Zwar regnete es wieder, aber nun waren wir ausgestattet für die letzte Strecke bis zu unserem Ziel in Hörschel. Irgendwie stellte sich auch so langsam dieser unermüdliche Zustand ein, wenn man kurz vor seinem Ziel angelangt ist. Jetzt konnte uns keiner mehr aufhalten, denn es waren nur noch etwa zwanzig Kilometer.
    Es ist nicht mehr weit..
    Die Umgebung veränderte sich, wir ließen die Fichtenwälder hinter uns, liefen nun durch Buchenwälder und Beppo und ich bemerkten, wie der Thüringer Wald wieder abflachte. Gedanken an den Start kamen hoch, als es noch bergauf ging. Jetzt hatten wir dieses Gebirge beinahe hinter uns gelassen. 

     In der Ferne sahen wir die Wartburg und jetzt war klar: Wir sind kurz vor dem Ziel. In Hörschel angekommen war der Zieleinlauf ähnlich unspektakulär wie noch der Beginn vor einer Woche. Das ist aber auch völlig angemessen, schließlich wird mir erst einige Tage später bewusst, welch eine tolle Sache eine Weitwanderung mit seinem Hund doch ist.

    Während er vor mir auf der Couch liegt, zuckend, träumend, denke ich zurück an unser Abenteuer und bin froh, dass mein Kumpel Beppo mein Hobby teilt: Loslaufen, gucken was passiert, Natur genießen und sich immer neuen Herausforderungen stellen. Als Team ist uns das geglückt. 

    Ich danke futtershop.de für den Support, die Ausrüstung und das Futter, was einige Tage danach noch bei mir ankam. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heißt: Beppo und Lars on tour :)))

    6. Video: Rennsteig im Winter mit Hund - Tag 6

    Das Abenteuer-Gewinnspiel

    Im Rahmen des Abenteuers "Rennsteig im Winter mit Hund" habt ihr die Möglichkeit einige tolle Preise zu gewinnen.
    Ab dem 06.03.2024 geht es los mit der 1. von 3 Fragen. Jede richtige Antwort landet im Lostopf. Am Ende des Abenteuers wird verlost.

    Gewinnspiel-Fragen

    1 Frage:
    Was finden Lars & Beppo in der Hütte? (Die Antwort findet ihr im 2. Video)

    2. Frage:
    Wo fahren die zwei Abenteurer ungeplant 3,5 Std. mit dem Bus hin? (Die Antwort findet ihr im 4. Video)

    3. Frage:
    Wieviel Kilometer planen Lars & Beppo am 5 Tag zu laufen? (Die Antwort findet ihr im 6. Video)

    Sendet uns die Lösung und eure Adresse per E-Mail an:  gewinnspiel@futtershop.de

    UPDATE 26.03.2024: Die Gewinner wurden soeben per E-Mail informiert!
    Das gibt's zu gewinnen:
    Hauptpreis:
    1 x 15 kg Trockenfutter der Markus-Mühle eurer Wahl  &  1 x Ergänzer von LUPOSAN eurer Wahl (mittlere Inhaltsgröße)

    2. Platz: 1 x 5 kg Trockenfutter der Markus-Mühle eurer Wahl & 1 x Ergänzer von LUPOSAN eurer Wahl (mittlere Inhaltsgröße)

    3. Platz: 1,5 kg Trockenfutter der Markus-Mühle & einen kleinen Ergänzer von LUPOSAN eurer Wahl
    Teilnahmebedingungen:
    Teilnahme ab 18 Jahren. Teilnehmer-Anschrift muss innerhalb Deutschlands & Österreich liegen.
    Keine Barauszahlung möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden per Zufallsprinzip ermittelt und von uns via E-Mail informiert.

    Hinweis: Der Schutz eurer Daten ist uns wichtig. Wir verwenden eure Daten (Anschrift & E-Mail-Adresse) ausschließlich, um die Gewinner zu ermitteln, anschließend zu benachrichtigen und die Preise zu versenden.

    Teilnahmeschluss: 24.03.2023 | 23:59 Uhr

     VIEL GLÜCK!
    Bye, bye, bis zum nächsten Abenteuer! <3 

    (Anmerkung der Redaktion: Lieber Lars, lieber Beppo! Vielen herzlichen Dank, dass wir bei diesem Abenteuer mit dabei sein durften! Es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Ein dickes, dickes Dankeschön auch für die tollen Videos und Bilder, die uns euch näher gebracht haben. Macht unbedingt weiter so und meldet euch sehr, sehr gerne, wenn wir euch wieder unterstützen können!)
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    Autoren Bild
    Lars & Beppo
    Über den Autor
    Wissenswertes über Lars & Beppo Lars Korff ist 33 Jahre alt und stammt gebürtig aus Köln. Er ist Minimalist und bezeichnet sich selbst als Idealist. Aktuell befindet er sich beruflich in einer Weiterbildung und ist danach Erlebnispädagoge in der Fachrichtung Bergwandern. 12 Schon bevor Beppo in sein Leben trat war das Reisen eine seiner größten Leidenschaften. Aus eingangs genannten Gründen natürlich am liebsten einfach mit Rucksack. So ist er z. B. schon einmal von Köln in den Iran getrampt. Flugreisen und All-Inclusive Angebote lassen ihn kalt, denn er möchte die Einheimischen wirklich kennenlernen und die Natur erkunden. Beppo, der Terrier Mischling stammt vom bosnischen Tierschutz und ist nun seit zwei Jahren Lars‘ stetiger Begleiter. Benannt wurde Beppo übrigens nach dem Straßenkehrer in Michael Endes Geschichte „Momo“. Wenn ihr den Blog und die dazugehörigen Videos mitverfolgt wisst ihr ja bereits, dass der struppige Terrier Kinder über alles liebt. Das könnte auch an seiner Vergangenheit in Bosnien liegen, denn dort hielt er sich hauptsächlich vor der Schule auf, wartete auf die Kinder, um mit ihnen zu spielen. Böse Zungen würden behaupten, dass er des Öfteren auch Essen gemopst hat, was wohl dazu geführt habe, dass er seine Zeit in einem Tierheim fristen musste, bis zu dem Tag, als Lars in dort sah und das Schicksal oder der Zufall zuschlug! Wie ein Blitz! 12  Und weil es so schön passt, möchten wir diesen Blogeintrag gerne mit einem Auszug aus Michael Endes „Momo“ abschließen, in dem der alte Straßenkehrer Beppo seiner Freundin Momo sein Geheimnis verrät: „Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig.“